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Vorgeschichte

Die Geschichte des Cologne Center of Language Sciences beginnt Anfang 1998. Am 10. Februar verabschiedete die Philosophische Fakultät der Universität zu Köln eine Ordnung, mit der sie die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Lehre und Forschung zu optimieren gedachte. Es wurde die Gründung von sieben Lehr- und Forschungszentren festgelegt:

  • Zentrum für die antiken Kulturen des Mittelmeerraumes,
  • Zentrum für vergleichende europäische Geschichte,
  • Zentrum für Inter- und Transkulturelle Studien,
  • Zentrum für Medienwissenschaft,
  • Zentrum für Mittelalterstudien,
  • Zentrum für Moderneforschung,
  • Zentrum für Sprachwissenschaft.

An den Vorarbeiten für das Zentrum für Sprachwissenschaft beteiligten sich 2001 die folgenden Einrichtungen der Kölner Universität: das Institut für Sprachwissenschaft, das Institut für Phonetik und das Institut für Sprachliche Informationsverarbeitung (der Zusammenschluss zum Institut für Linguistik erfolgte erst 2003), das Institut für Afrikanistik, das Englische Seminar, das Ostasiatische Seminar, das Institut für deutsche Sprache und Literatur, das Institut für Indologie und Tamilistik, das Institut für Altertumskunde, das Institut für Niederländische und das für Nordische Philologie, das Orientalische und das Romanische Seminar und das Slavische Institut. Das Ziel des Zentrums war, die verschiedenen Aspekte der menschlichen Sprache zu erforschen, Struktur, Erwerb, Verwendung und Wandel.

Gründung des Zentrums

Zur Gründung eines Zentrums für Lehre und Forschung im Bereich Linguistik kam es im Sommersemester 2002. Am 5. März 2002 lud der damalige Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Walter Pape, für den 13. März zu einem Gespräch. Er schickte sein Einladungsschreiben an die linguistisch arbeitenden Professoren, die er bereits Mitglieder des Sprachwissenschaftlichen Lehr- und Forschungszentrums nannte. Einen Monat später fand unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Jürgen Sasse die erste Sitzung des Zentrums statt.

Leitung des Zentrums

Seitdem das Zentrum im Jahr 2002 seine Tätigkeit aufnahm, bekleideten die folgenden Personen das Amt der Geschäftsführenden Direktorin / des Geschäftsführenden Direktors:

  • Prof. Dr. Hans-Jürgen Sasse (Institut für Linguistik) leitete das Zentrum von seiner Gründung im Jahr 2002 bis 2003.
  • Prof. Dr. Daniel Jacob (Romanisches Seminar) war von 2003 bis 2005 Geschäftsführender Direktor.
  • Prof. Dr. Claudia Maria Riehl (Institut für deutsche Sprache und Literatur I) leitete das Zentrum von 2005 bis 2011. In der Zeit wurde das Zentrum umbenannt in „Zentrum für Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit“. Frau Riehl intensivierte den Austausch mit der außeruniversitären Öffentlichkeit und organisierte bspw. in den Jahren 2007, 2008 und 2009 große Aktionstage.
  • Prof. Dr. Nikolaus Himmelmann (Institut für Linguistik) war von 2011 bis 2012 Geschäftsführender Direktor.
  • Prof. Dr. Martin Becker (Romanisches Seminar) leitete das Zentrum von 2012 bis 2013.
  • Prof. Dr. Christiane M. Bongartz (Englisches Seminar I) war von 2013 bis 2015 Geschäftsführende Direktorin. Unter ihrer Leitung erfolgte die erneute Umbenennung des Zentrums in „Cologne Center of Language Sciences – Kölner Zentrum Sprachwissenschaften (CCLS)“.
  • Prof. Dr. Daniel Bunčić (Slavisches Institut) war vom Wintersemester 2015 bis Ende Sommersemester 2019 Geschäftsführender Direktor.
  • Prof. Dr. Birgit Hellwig (Institut für Linguistik) ist seit dem Wintersemester 2019 Geschäftsführende Direktorin.

Einige Aktivitäten des Zentrums

Das Zentrum hat im Lauf seines Bestehens unterschiedliche Ausrichtungen verfolgt und vielerlei Aktivitäten realisiert.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Maria Riehl wurden die sogenannten „Aktionstage“ durchgeführt, öffentliche Veranstaltungen mit Vorträgen zum Thema Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit. Das erklärte Ziel jener Phase des Zentrums war, nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Laien einzubeziehen. Die Aktionstage fanden von 2007 bis 2009 u.a. im historischen Rathaus der Stadt Köln statt. Es nahmen Eltern teil, die am Thema der zwei- oder mehrsprachigen Erziehung interessiert waren, sowie viele Schüler und Lehrer, besonders von zweisprachigen Schulen oder von Schulen mit einem bilingualen Angebot.

Im gleichen Zeitraum wurden mehrere Veranstaltungen an der Universität organisiert, von denen einige zu Veröffentlichungen führten (s. auch unten). Darunter waren Workshops zu den Themen des synchronen und diachronen Sprachkontakts (Juni 2006) und der historischen Mehrsprachigkeit (Juli 2008). Es nahmen Kölner Sprachwissenschaftler, aber auch auswärtige Gäste von nationalen und internationalen Hochschulen teil.

Ab etwa 2011 wurde der Fokus stärker auf die Wissenschaft und die Zusammenarbeit der sprachwissenschaftlich arbeitenden Einrichtungen gelegt. Es wurde v.a. die fachwissenschaftliche und universitäre Öffentlichkeit angesprochen. Im Oktober 2013 beschlossen die Mitglieder des Zentrums die Umbenennung in Cologne Center of Language Sciences – Kölner Zentrum Sprachwissenschaften (CCLS) und besiegelten damit die neue Ausrichtung.

Verschiedene neue Aktivitäten wurden ins Leben gerufen. Im Sommersemester 2014 startete die sprachwissenschaftliche Ringvorlesung „CCLS Lecture Series“. Den ersten Vortrag hielt Prof. Dr. Sander Adelaar (Melbourne) im April 2014. Mit „Lunch & Linguistics“ wurde ebenfalls im Sommersemester 2014 ein neues Format für Nachwuchswissenschaftler geschaffen. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wurde ab dem Wintersemester 2014/15 auch durch die gezielte finanzielle Unterstützung von Workshops vorangetrieben. Im Wintersemester 2015/16 lief der wissenschaftliche Master an (1-Fach-MA Linguistik), der über das Zentrum verwaltet wird. Seit dem Wintersemester 2016/2017 besteht das Promotionsfach Linguistik, das auf Initiative des CCLS beantragt wurde.

Auf Initiative des CCLS gehen folgende Erfolge zurück (genauere Informationen folgen in den nächsten Abschnitten:

  • Die CCLS Lecture Series
  • Lunch & Linguistics
  • Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
  • 1-Fach-MA Linguistik
  • Promotionsfach Linguistik

Masterprogramme Linguistik

Seit dem Wintersemester 2015/2016 besteht der neue Masterstudiengang Linguistik an der Universität zu Köln. Der Studiengang wird durch das Cologne Center of Language Sciences in enger Zusammenarbeit mit den sprachwissenschaftlichen Instituten organisiert. Neben einer breiten Vertiefung in verschiedenen Forschungsfeldern der Sprachwissenschaften wählen die Studierenden eine Spezialisierung in einem Angebot von 13 Spezialisierungen. Das Studienprogramm kombiniert eine gründliche methodische und theoretische Ausbildung mit Spezialisierungsmöglichkeiten in verschiedenen linguistischen Disziplinen, die in dieser Form und Zahl einmalig im europäischen Raum sein dürften.
Nähere Informationen zum gibt Masterstudiengang Linguistik es hier.

In Anlehnung an das deutschsprachige Studienprogramm ist zum Wintersemester 2018/19 der M.A. Linguistics, ein englischsprachiger Schwesternstudiengang, eingeführt worden, der internationalen Studierenden offen steht. Dieser Studiengang wird ebenfalls vom Cologne Center of Language Sciences in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten linguistischen Abteilungen organisiert. Internationale Studierende können aus fünf verschiedenen Profilen (Allgemeine Sprachwissenschaft, Englische Sprachwissenschaft, Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft, Phonetik und Slavische Sprachwissenschaft) wählen, die auch ohne Deutsch-Zertifikat studiert werden können.
Nähere Informationen zum englischsprachigen Masterstudiengang Linguistics gibt es hier.

Promotionsfach Linguistik (Philosophische Fakultät)

Auf Initiative des CCLS wurde 2016 das Promotionsfach Linguistik durch die a.r.t.e.s. Graduiertenschule der Philosophischen Fakultät eingerichtet. Die Sprachwissenschaften der Universität zu Köln zeichnen sich durch eine methodische Vielfalt und theoretische Breite aus, wie sie nur an wenigen Hochschulstandorten vertreten ist. Interdisziplinäre Fragestellungen und Überwindung traditioneller Fachgrenzen sind ein wesentliches Merkmale der Kölner SprachwissenschaftlerInnen. Nicht zuletzt durch die Vielzahl an Kooperationen und gemeinsamen Aktivitäten arbeiten unsere WissenschaftlerInnen formell und informell auf unterschiedlichen Gebieten zusammen.

Das neugeschaffene Promotionsfach wird dieser Entwicklung gerecht und ermöglicht es Promovierenden bereits früh interdisziplinäre Forschung in den Sprachwissenschaften durchzuführen. So können beispielsweise  BetreuerInnen aus verschiedenen sprachwissenschaftlichen Instituten gewählt werden, wodurch eine optimale Betreuung für individuelle Projekte möglich wird. Die Promovierenden profitieren von der engen Vernetzung auch in Bezug auf die Nutzung verschiedener Ressourcen (wie Bibliotheken, Labore, Archive und Datenrepositorien), die unzähligen Kontakte der Institute im In- und Ausland und von der Möglichkeit an allen Veranstaltungen der Institute teilnehmen zu können. Die Anpassung an persönliche Bedürfnisse der Promovierenden kann daher ideal erreicht werden. Auch im Hinblick auf die weitere Karriere kann hier bereits der Grundstein für eine solide Vernetzung gelegt werden.

Das Promotionsfach Linguistik bereichert hierbei die bisherigen 22 Promotionsfächer mit (teilweiser) sprachwissenschaftlicher Orientierung und ermöglicht einen abgerundeten Start in die linguistische ForscherInnen-Karriere.

Weitere Informationen zur Promotion an der philosophischen Fakultät finden Sie unter: http://artes.phil-fak.uni-koeln.de/

Bei Fragen zum Promotionsfach Linguistik, schreiben Sie gerne eine Mail an ccls-info(at)uni-koeln.de.

CCLS/SFB1252 Nachwuchsförderung

Im Jahr 2018 haben der Sonderforschungsbereich 1252 Prominence in Language (SFB) und das Cologne Center for Language Sciences (CCLS) erstmalig eine gemeinsam getragene Mittelbauförderung eingerichtet.
Das Förderprogramm hat zum Ziel, den akademischen Nachwuchs zu unterstützen und darüber hinaus die an der Universität zu Köln stattfindende linguistische Forschung national und international sichtbar zu machen.
Alle Linguistinnen und Linguisten der Universität zu Köln sind förderberechtigt, eine Mitgliedschaft im SFB oder CCLS ist keine Voraussetzung. Das Programm richtet sich vornehmlich an PostDocs und Promovierende, aber auch fortgeschrittene Masterstudierende und unter Umständen sogar Bachelorstudierende können von einer Förderung profitieren.
Finanziert werden die Stipendien vom SFB 1252.

Zur aktuellen Ausschreibung geht es hier.

Publikationen des Zentrums

Von 2008 bis 2013 publizierte das Zentrum im Shaker-Verlag die Reihe „ZSM-Studien, Schriften des Zentrums Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit“. Sie umfasst die folgenden fünf Bände.

  • Casaretto, Antje / Silvia Kutscher (eds.) (2008): Sprachkontakt synchron und diachron. Ergebnisse des 2. LinK-Workshops am Zentrum Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit, 23.-24.06.2006, Aachen: Shaker (= ZSM-Studien; 1).
  • Riehl, Claudia Maria / Astrid Rothe (eds.) (2008): Was ist linguistische Evidenz? Kolloquium des Zentrums Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit, November 2006, Aachen: Shaker (= ZSM-Studien; 2).
  • Laversuch, Iman Makeba / Regina Einmahl (eds.) (2011): Multiple Language, Variation, Variety and Use, Aachen: Shaker (= ZSM-Studien; 3).
  • Boschung, Dietrich / Claudia Maria Riehl (eds.) (2011): Historische Mehrsprachigkeit. Workshop des Zentrums für Antike Kulturen des Mittelmeerraumes (ZaKMiRa) und des Zentrums Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit (ZSM) an der Universität zu Köln, Juli 2008, Aachen: Shaker (= ZSM-Studien; 4).
  • Zampieri, Marcos / Sascha Diwersy (eds.) (2013): Non-standard Data Sources in Corpus-based Research, Aachen: Shaker (= ZSM-Studien; 5).